(Tulln – NÖ) Selten, daß man sich als Fahrzeuglenker einem Kreisverkehr nähert und mit Spannung dessen neuem Erscheinungsbild entgegensieht. Die Ausnahme der Regel eines immer sich gleich präsentierenden Kreisverkehrs bietet Tulln, das nach der Abfahrt von der Stockerauer Schnellstraße S5, in Fahrtrichtung Tulln entlang der Tullner Bundesstraße (B19) über drei Kreisverkehre verfügt, wobei der mittlere sich oftmals in abgeänderter Dekoration den Straßenbenützern zeigt. Nachdem zu Beginn dieses Jahres plötzlich eine unbekleidete weibliche Schaufensterpuppe den Blumenschmuck und das Boot, welches symbolisch das Naheverhältnis der Donaustadt mit dem Strom zeigt, gesichtet wurde, dürften die Stadtväter zwecks Vermeidung „unfallträchtiger“ Erscheinungsbilder durch freigelegte weibliche Konturen dazu übergegangen sein, das Geschlecht auszutauschen. So wurde an das Steuer des Bootes in matrosengerechter Aufmachung ein Mann gestellt.
Der entblößte Matrose
Überwiegend zu den Wochenenden machen sich dann Bürger in unregelmäßigen Abständen daran, wahrscheinlich während der Nachstunden, den Herrn des Steuers einem Facelifting zu unterziehen. Und so stand er dann eines Vormittags am Steuerruder mit heruntergezogener Hose, die Kappenposition auf eine durchzechte Nacht hinweisen, doch ungebrochen im Willen, seine Fahrt fortzusetzen, am Steuer.
Jeden Montag freut sich der Matrose in Tulln wieder auf das kommende Wochenende …
Das Stadtamt Tulln teilte uns auf Nachfrage mit, daß diese Aussehensveränderungen keineswegs gewollt seien. Dennoch hoffen wir, auch künftig mit solchen Abwechslungen konfrontiert zu werden, und daß keinesfalls die Akteure auf die Liste der 10 Meistgesuchten des Bundeslandes gesetzt werden und dann vielleicht im schlimmsten Falle einer Dienstwaffe eines diensterfahrenen Polizisten oder Polizistin, die sich bei nächtlicher Dunkelheit durch flüchtende „Umkleidehilfen“ bedroht fühlen, zum Opfer fallen …
Zu Wochenbeginn wird er wieder auf Vordermann gebracht
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